Ziele

Beim Rundfunk-Interview vor wenigen Tagen, das heute abend ausgestrahlt wird, antwortete ich unter anderem auf die Frage, was ich mit meiner Kunst ausdrücken will.  Eigenartigerweise, wiewohl auf eine solche Frage gefasst, hörte ich mich selber reden und fand alles seltsam. Dass ich keine Berühungsängste mit dem Wort „Unterhaltung“ hätte, mit der Kunst Freude machen, Menschen fröhlich stimmen möchte, gute oder zumindest neutrale Energien in die Welt bringen möchte. Das ich die Menschen zum Schauen anleiten möchte, wo doch sso viele das Schauen evrlernt haben. Wie gering doch die Aufmerksamkeit sei! Die Natur mehr wahrnehmen, ihre Schönheit entdecken… Doch nicht nur Schönwetterkunst, sondern wird’s auch bisweilen sein. Ja, schöne Worte.

Am Abend blieb Zeit, die Aussagen zu überdenken. Ziele – die Aussagen entsprechen ja wirklich meiner Absicht. Aber eigentlich will  ich niemanden zwangsbeglücken. Damals in der KUGA, bei der Installation „Floating“, hatte ich mir so viel angetan, durch wechselnde Klänge und Rhythmen, wechselde geschwindigkeit der Bidlfolgen von rasant bis Zeitlupe. durch einen Mix aus Fotos, Malerei und Cartoons Aufmerksamkeit zu erzielen, und wie wenige blieben stehen und nahmen sich Zeit, diese Installation einer näheren Betrachtung zu unterziehen.  Auch andere KünstlerInnen bestätigen mir dieses Phänomen. Da kann man etwas Wundervolles produzieren, mit seinem ganzen Herzblut, aber während der Vernissage sind die Bilder Staffage, während die Gäste sich unterhalten, trinken, essen,…. Das war’s.

Also muss man einfach provozieren? Ich glaube, ich hatte es bisher noch nicht wirklich ganz begriffen.