Der Wander Gold Stein von Tscherniheim

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Der Gold Stein von Tscherniheim – ein Wanderstein!

Vorgeschichte

Der bekannte oberösterreichische Goldkünstler Johannes Angerbauer-Goldhoff http://www.socialgold.com hielt sich im Mai 2018 wie schon oft im Gail- und Gitschtal auf. Lygia „Gia“ Simetzberger, Betreuerin der Gailtalnetz-Kulturdatenbank, mit der es früher einige gemeinsame Projekte gab, wurde von ihm eingeladen, einige der Land Art Goldsteine mit ihm zu besichtigen.

Dies waren der Schutz Gold Stein in Rattendorf, an der Gössering unweit von St. Lorenzen und der Goldstein im Weißbriacher Gösseringgraben und der bekannteste von allen, der Denk Gold Stein am Weißensee. Es wurde dabei eifrig fotografiert. Der Zauber der Natur war inspirierend.

Spontan fuhr man auf der holprigen Almstraße vom Weißensee zur Hermagorer Bodenalm weiter und besuchte die historische Stätte Tscherniheim auf dem weitläufigen Areal der Bodenalm („das verschwundene Waldglasdorf“). Bei diesen Besichtigungen entstand die Idee, die Hermagorer Bodenalm in Johannes Angerbauers Goldsteine-Zyklus einzubinden.

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Wie bisher sollte nicht willkürlich irgendwo ein Stein vergoldet werden, sondern sollte diese Land Art-Aktion an historische Gegebenheiten geknüpft sein, und das ist bei der ehemaligen Glashütte Tscherniheim der Fall.

Zur Glaserzeugung wurden seinerzeit große Mengen an Rohstoffen aus der Umgebung verwendet, nämlich Unmengen von Holz und große Mengen Quarzsand von bester Qualität.

Hier setzt die Idee mit dem Tscherniheimer Goldstein an, der symbolisch wieder etwas zurück in diesen Ort bringen soll, dem von den Menschen einst so viel genommen wurde…

Nicht erwünscht

Die Projektidee wurde vom Wirtschaftausschuss der Agrargemeinschaft Nachbarschaft Hermagor, die Eigentümerin der Hermagorer Bodenalm ist, leider nicht angenommen. Nach Rücksprache mt dem Geschäftsführer des Naturparks Weißensee, Franz Schier  (https://www.meinbezirk.at/villach-land/c-lokales/naturpark-weissensee-plant-fuer-die-zukunft_a3741513) erfogte die Ablehnung mit der Begründung, dass dafür keine Notwendigkeit bestehe und dass der Fundort Tscherniheim schon Sehenswürdigkeit genug sei.

Staunen

Diese Argumentation klingt aus der Sicht eines Land-Art-Künstlers recht verwunderlich. Die Finanzierung des Projektes war dank privatem Sponsoring und der tatkräftigen Unterstützung der Gemeinde Weißensee gesichert. Die Nachbarschaft wäre in keiner Weise belastet worden und darüber hinaus ist eine Land-Art-Aktion vergänglich. Irgendwann ist die zarte Goldauflage am Stein wieder weg, wenn sie nicht erneuert wird. Aber da ist leider nichts zu machen.

Der Tscherniheim Gold-Wanderstein

Es verstrich einige Zeit, ehe wir auf eine andere Variante kamen, die einen Angerbauerschen Goldstein auf dem Bodenalm-Areal möglich macht und dennoch keinen Konflikt mit der grundstückseignenden Gemeinschaft auslöst.

Das realisierbare, da mobile Projekt

Statt dem zunächst angedachten mittelgroßen Stein irgendwo an versteckter Stelle im Umfeld von Tscherniheim soll es ein noch kleinerer Stein, definitiv der kleinste Stein im gesamten Gold-Zyklus, werden, und dieser besucht die Bodenalm nur und wandert dann wieder weiter…

Er reist mit Lygia „Gia“ Simetzberger mit. Sie hat Bezug zur Bodenalm, ist sie doch an der Agrargemeinschaft Nachbarschaft Hermagor in alter Familientradition beteiligt. Der Goldstein kann mit ihr immer wieder zur Hermagorer Bodenalm mitreisen. Gia wird zur Hüterin des Wander Gold Steins. Zwischen seinen Wanderungen kann sich der bedeutungsvolle Stein im Familienbesitz erholen.

Geschichten

Lygia „Gia“ Simetzberger wird die Besuche des Goldsteins auf der Hermagorer Bodenalm fotografisch und eventuell auch filmisch dokumentieren.

Der Wanderstein ist bei Veranstaltungen, die einen passenden Bezug haben, präsent. Dies wird dokumentiert.

Gia komponiert Lieder, in denen Berge, Seen, Bäche, Orte ihrer Heimat besungen werden. Bei der Aufführung dieser Lieder könnte der Tscherniheim-Wanderstein als Zuhörer anwesend sein…

Und noch eins: der Winzling unter den Gold Steinen nicht viel mehr als fünf Kilogramm wiegt, kann er seine großen steinernen Brüder besuchen und sich mit ihnen austauschen. So erklimmt das Kunstprojekt eine weitere Ebene!

Alles ist gut, wie es ist.

Realisierung

Johannes Angerbauer-Goldhoff war von der neuen Variante sofort angetan.  Die Realisierung erfolgte im Sommer 2020.

Inzwischen (Stand vom August 2020) war der schmucke Wander Gold Stein schon zweimal in seiner neuen Heimat Tscherniheim.

Er hat eine eigene Webseite bekommen:

http://wandergoldstein.wordpress.com

 


Korrespondenz

Lieber Hannes,

Meine Weihnachtsgrüße an dich möchte ich mit einer Idee betreffend den Bodenalmstein verbinden. Ich könnte mir, da das ein bisserl aktionistisch ist, vorstellen, dass sie dir gefällt. Der siebente Stein in denem Zyklus soll ein Wanderstein sein, folglich ein kleiner Stein, den ich mit eigener Kraft aufheben kann. Er sollte seine letzte Ruhe im Tscherniheim-Areal finden und verwittern, wenn ich nicht mehr wandern mag oder kann…

Als Anteilseignerin bin ich mit der Bodenalm verbunden. Wo ich bin, repräsentiere ich die Alm…

Immer wenn ich zur Hermagorer Bodenalm fahre, wandert der kleine Goldstein mit mir nach Tscherniheim.  Geschichten werden sich um ihn ranken. Du wirst sehen, irgendwann wird er auch von denjenigen geschätzt werden, die das ursprüngliche Projekt ablehnten.

Was hältst du davon?

Gia

Wunderbare Idee! Ich freu mich sehr auf die Umsetzung 2020! Ganz liebe Grüße und schöne Feiertage wünsche ich Dir!

Hannes


Goldstein-Gold-Sitzsteine-Landart-Natur-Netzwerk-Nature-Network-Infoplan-2016

Der Wander Gold Stein von Tscherniheim ist Teil dieses Oberkärntner Gold Stein-Netzwerks!


Bericht vom öffentlichen Debüt des Wander Gold Steins

https://www.meinbezirk.at/hermagor/c-lokales/der-siebente-gold-stein-findet-seine-heimat-in-tscherniheim_a4190496


Verbundenheit von Lygia Simetzberger mit der Hermagorer Bodenalm und Tscherniheim

Abgesehen von Begebenheiten in der Familienchronik und der Zugehörigkeit zur Agrargemeinschaft fühlt sich Gia auch als Naturliebhaberin und Romantikerin immer wieder zu diesem eigentümlichen Almgebiet mit der verlassenen Glashütte hingezogen.

Dies kommt bei ihr auch dichterisch und musikalisch zum Ausdruck. Sie schreibt Gedichte und Lieder, die mit der Bodenalm und ihrer Umgebung zu tun haben. So gibt es ein Bodenalm-Lied, ein Bodenalm-Gedicht, ein Tscherniheim-Gedicht, ein Spitzegel-Lied und ein Radnig-Lied.

https://reflexionen.wordpress.com/lyrisches/kaernten-regionales/

Durch die Initiative für das Goldstein-Land Art-Projekt kommt erneut diese Verbundenheit zum Ausdruck.


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Johannes Angerbauer-Goldhoff  besucht den Schutz Gold Stein in Tröpolach, Gailtal, 2019