Waldgeheimnisse…

…und Weltenwanderer

Eine Fantasy/Science-Fiction-Geschichte

Gia Simetzberger, 12 04 2014

Die folgende Geschichte schrieb ich ohne lange zu überlegen einfach drauflos – nach einer Wanderung im Gebiet bei Vorau – am Masenberg. Die Wirklichkeit ist vermutlich weit spannender als die folgende Geschichte, deren Einflüsse sich von Grenzwissenschaftern unschwer erkennen lassen. (Forschungen Dr. Heinrich Kusch – Tore zur Unterwelt)

IMG_2244Margit Luzianda war es ganz nach einer kurzen Auszeit. Die alleinstehende Bankangestellte um die Dreißig, zierliche und selbstbewusste Großstädterin, trug ihr langes brünettes Haar gern straff zusammengebunden. Sie war in ihrer Freizeit gerne sportlich-salopp gekleidet.

In ihrer Wohnküche breitete sie eine Straßen- und Wanderkarte aus und nahm bedächtig einen Schluck Eisenkrauttee. Margit war in ihrer Freizeit eifrige Leserin und Konzertbesucherin, aber sie liebte auch ausgiebige Spaziergänge in freier Natur. Sie hatte sich spontan entschlossen, einen Ausflug in die hügelige Voralpenregion zu unternehmen. In ein Gebiet, in dem Höhlenforscher vor einigen Jahren Zugänge zu unterirdischen Gängen entdeckt hatten.

Das hatte ihre Neugier geweckt. Was es wohl für eine Bewandtnis damit hat?

IMG_2242Los geht’s mit dem Erkunden

Es blieb der Berufstätigen wenig Zeit zur Vorbereitung. Sie schlüpfte in ihre Wanderbekleidung, schnappte sich einen Rucksack, einen Wetterschutz, ein wenig Proviant. Und schon fuhr mit ihrem Wagen los.

Nach einer guten Stunde Fahrzeit war sie am Ziel, besser gesagt, in einem der Orte, die in einem Zeitungsbericht erwähnt worden waren, in Wolraggendorf. Es war Frühling, die Sonne stand hoch am Horizont, da und dort waren noch Schneereste an schattigen Stellen zu sehen.

Bei einem Dorfwirt hielt sie kurz Rast und erfuhr, dass sich die ansässigen Bauern über die neu entdeckten geheimnisvollen Zugänge bedeckt hielten. Sie lehnten Tourismusrummel ab, blieben lieber unter sich.

Margit beschloss, auf eigene Faust loszuziehen. Auch wenn womöglich keine Höhle zu entdecken war, es war immerhin ein abenteuerlicher Spaziergang! Sie nahm den Rucksack und zog sich ein wenig wärmer an.

Ihren Wagen parkte sie am nahegelegenen Waldrand und genoss einige Augenblicke im Sonnenschein. Doch ihre Neugier war größer als ihr Sonnenhunger. Nach Lage und Beschaffenheit des Wäldchens könnte es einen Höhleneingang in sich bergen.

Unterwegs im Wald

IMG_2246Wenn sie geahnt hätte, was geschehen würde, sie hätte vor Aufregung Reißaus genommen. Aber seltsamerweise versagte ihre Intuition an diesem bemerkenswerten Tag völlig.

Margit Luzianda kam nicht weit: Zunächst folgte sie einem Forstweg, der in einem dichten Nadelwald führte. Dann entschloss sie sich, den Weg zu überlassen und ging etwa hundert Meter bergauf in schattigem Gelände, dabei nach einem möglichen Eingang in eine geheimnisvolle Unterwelt Ausschau haltend. Steinbrocken sollten um diese verborgenen Eingänge gelagert sein. Tatsächlich, es wurde steiniger. Der Wald wurde immer unzugänglicher.

Unerklärlicherweise wurde Margit plötzlich leicht schwindlig. Sie hielt kurz an. Es war mucksmäuschenstill im Forst. Sie atmete mehrmals tief durch, fühlte sich jedoch weiterhin merkwürdig schläfrig und bemommen. Die Sonne blinzelte dann und wann schräg zwischen den hohen Bäumen hervor.

Margit stapfte unverdrossen über Schneepölster, vorbei an einigen mächtigen bemossten Steinen, die aus dem Waldboden ragten. Sie sank mit ihren groben Wanderschuhen ein und rutschte ab, hielt sich im Vorbeigehen an Astwerk fest, so gut es ging, und plötzlich gab der Boden unter ihren Füßen nach und…

IMG_2226Margit schlitterte hilflos dahin. Da sie von völliger Dunkelheit umgeben war, war sie plötzlich orientierungslos. Es ging ihr blitzschnall durch den Kopf, dass sie einen Kompass und eine Taschenlampe hätte bei sich führen sollen. Offenbar bewegte sie sich durch einem Tunnel, der steil nach unten verlieg.

Die Halle

Sie rutschte und rutschte. Die unerwartete Reise erschien ihr endlos. Plötzlich aber verlangsamte sich die unfreiwillige Fahrt. Es wurde hell, Margit kam unversehrt zu stehen, blickte um sich und konnte ihren Augen nicht trauen. Sie befand sich in einer großen, sanft beleuchteten kreisrunden Halle. Der Durchmesser betrug etwa zweihundert Meter sein.

Es herrschte eine angenehme Temperatur, und es war etwas wie ein sanftes Klingen zu vernehmen.

Die junge Frau drehte sich um: Der Zugang war nicht mehr zu sehen, ringsum glatte Wände, als wäre dieser Saal ein in sich geschlossener Kosmos. Seltsamerweise beschlichen Margit keine Angstgefühle. Sie atmete tief durch, um ihren Schock zu überwinden, und beschloss, sich in der Mitte der Halle hinzusetzen und den leisen Tönen zu lauschen. Sie fühlte sich – so seltsam das klingt – zu Hause. So geborgen, dass sie nicht einmal darüber nachdenken wollte, was da womöglich vorging.

Rast auf fremdem Areal

Es vergingen mehrere Minuten, ohne dass etwas geschah. Margit packte ihr Jausenbrot und ihre Thermoskanne aus und stärkte sich wie selbstverständlich. Ein Blick auf ihr Mobiltelefon zeigte, dass es natürlich keine Funkverbindung gab. Dennoch beschlich sie keine Panik, als hätte sie ein Beruhigungsmittel eingenommen.

IMG_2238Sie las zwei, drei ältere Mails und wiederholte ein psar Vokabeln für die nächste Auslandsreise.. Irgendwie brachte dies einen Anflug von Normalität in die bizarre Situation. Dann zupfte sie ihr Haar zurecht. Beim Zurechtrücken des elastischen Haarbandes schloss sie für einen Moment die Augen.

Fremde Wesen

Als sie ihre Augen wieder öffnete, war sie von hageren, hellgekleideten Gestalten umringt, die menschenähnlich aussahen. Sie wirkten jedoch weit filigraner als alle Menschen, die Margit kannte, und von ihrer Körper ging ein leichter Schimmer aus. Sie trugen lose bodenlange Kleidung in verschiedenen Pastellfarben mit fantasievoller Ornamentik und Kopfbedeckungen, die irgendwie an umgedrehte Küchensiebe erinnerten. Sie waren jedoch nicht metallisch, sondern passend zur Kleiderfarbe gewählt und waren beweglich wie Mützen, jedoch aus unbekanntem Material gefertigt. Es waren ungefähr ein Dutzend solcher Gestalten, alle an die zwei Meter groß. Bemerkenswert waren ihre großen, sanften, dunklen Augen. Sie alle trugen wunderschöne lange seidige Haare.

Aus der Zukunft

Eines dieser Wesen begann zu sprechen, begrüßte sie akzentfrei in ihrer Sprache und nannte sie beim Namen. „Wer seid ihr und woher kommt ihr denn?“ brachte Margit heraus. Bedächtig und mit weicher Stimme kam die Antwort: „Wir kommen aus der Zukunft eures Planetensystems und studieren die Entwicklung an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten. Wir sind gewissermaßen eure Urururururenkelkinder!“

IMG_2241Margit konnte es kaum fassen: „Ihr seid also Menschen wie ich? Und das soll heißen, die Menschheit hat überlebt?“ – „Was sollte sie nicht überlebt haben?“ – „Nun, das, was sich jetzt gerade abspielt- diese Wirtschafts- und Landwirtschafts- und Gesundheits- und…. diese totale Katastrophe…!“ – „Ja, freilich, in der Realität, die du schufst, hat die Menschheit überlebt! Komm mit, liebe Margit, wir möchten dir etwas zeigen!“

Das Gefährt

Die ätherisch wirkenden Gestalten standen immer noch im Kreis.Sie hielten die Augen geschlossen, konzentrierten sich, nickten leicht. Augenblicklich fand sich Margit, umringt von den Fremden, in einer noch größeren Halle wieder. In dieser stand sich ein kreisrundes Etwas, das nur ein Raumschiff sein konnte. Es schien fensterlos, ja überhaupt ohne jegliche Öffnung zu sein.

Ein nochmaliges Nicken, und alle befanden sich innerhalb dieses Fahrzeuges, das sich als unglaublich komfortabel entpuppte. Bequeme Sitzgruppen waren wie in einer Lounge aufgestellt. Ein lieblicher Duft trug zum Wohlbefinden bei. Ein Drink, der an feinsten Obstsaft erinnerte, wurde der irdischen Besucherin angeboten. Margit konnte weder Maschinen noch Steuerungselemente sehen. Geräuschlos erhob sich das Gefährt.

Wie schön doch die Erde ist

Kaum war es in Fahrt, waren ringsum durchsichtige Scheiben zu sehen. Ein Wesen, das sich als Ala-So-Ra-Ni vorstellte, deutete Margit, sie möge hinausschauen. Der Blick raubte ihr fast den Atem. In großer Entfernung sah sie ihren Heimatplaneten, die Erde, in ihrer Schönheit. Überwältigt von diesem Anblick, brach sie in Tränen aus. Die großen Wesen lächelten. Eines gab ihr die Hand. „Ich bin Ro-Fa-Kibb und würde dir gerne erkären, was für eine Bedeutung diese Begegnung für dich und für uns hat. Nun, zunächst einmal, erinnere dich: Du hast dir schon vor vielen Jahren eine Begegnung mit einer fortschrittlichen Zivilisation gewünscht, ist das richtig?“ Margit bestätigte dies verdutzt.

Eine Basisstation

IMG_2240„Diese unterirdische Basisstation ist eine von vielen, die wir auf mehreren Planeten in dieser Galaxis errichtet haben. S  wie ihr euch Gedanken über euren Ursprung macht, interessieren auch wir uns dafür, woher wir kommen.

Wir sind androgyn und brauchen keine feste Nahrung – ja, auch nichts zu trinken. Wir schaffen alles, was uns umgibt, mit Gedankenkraft. Die Entwicklung, die wir genommen haben, ist eine völlig friedliche. Unsere Zivilisation ist eurer in Erdenjahren gut 60.000 Jahre voraus. Schon längst gibt es es uns weder Gewalt noch Krankheit noch Mangel. Unser Leben ist erfüllt mit Tätigkeiten, die uns Freude machen.“

Das Gefährt war völlig geräuschlos unterwegs, man spürte auch keine Richtungsänderung, ja überhaupt keine Bewegung. „Was möchtest du wissen, liebe Margit?“ Diese Frage stellen sie wohl aus reiner Höflichkeit dachte sich Margit, sie können doch gewiss alle Gedanken lesen.

Telekommunikation

Ein helles Lachen bestätigte Margits Vermutung. Eins der friedfertigen Wesen berührte sacht Margits rechten Oberarm. Augenblicklich fühlte sie sich mit allen Anwesenden verbunden. „Möchtest du Einblick in unsere Denk- und Lebensweise bekommen?“ Margit überlegte nicht lange. Das Wesen, das hellauf gelacht hatte, reichte der jungen Frau eine pastellfarbene Robe und eine dieser siebförmigen Hauben, die die Wesen trugen, beide aus einem Material gefertigt, das den Erdenbewohnern unbekannt ist. „Unsere Kleidung dient auch zum Telekommunizieren. Wenn du unser Outfit trägst, kannst du denken und fühlen wie wir und erfährst alles über unser Volk!“ sagte es.

IMG_2225Was Margit nun fühlte und erlebte, lässt sich mit Worten nicht beschreiben. Ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmte sie. Es war ihr, als lebte sie jahrelang bei den Inaterrakiniden, ungefähr so klang der Name des Volkes. Margit sah ihren Planeten, lernte alles über ihre Kultur und entdeckte verblüfft in Baustil und Lebensart allerlei, das an die irdische Lebensart erinnerte. „Ich erblicke die Zukunft der Menschheit – eine Zukunft der Menschheit!“ rief sie aus. Bilder und Informationen bestürmten sie mit solcher Geschwindigkeit und Intensität, dass sie fast ohnmächtig wurde.

Zurück in Wolraggendorf

Euphorisch und verwirrt zugleich, bemerkte sie gar nicht, dass die Reisegesellschaft schon wieder in der unterirdischen Basis bei Wolraggendorf gelandet war. Margit wusste, nun war die Zeit des Abschieds gekommen. „Liebe Margit! Dieses Wissen würde dich und alle Menschen überfordern. Deshalb wirst du dich erst allmählich an dein Erlebnis erinnern, zunächst in deinen Träumen und dann mehr und mehr in deinem Wachbewusstsein.“

Margit trug nun wieder ihre Wanderbekleidung. Ihr Handy lugte aus dem Rucksack hervor.

„Darf ich ein Foto machen?“ Es wurde ihr lächelnd gewährt. „Eure Technologie nimmt uns anders wahr!“ Tatsächlich! Auf dem Schnappschuss waren keine Gestalten zu sehen, sondern eine Art Lichtsäulen. Der Raum war völlig überbelichtet, sodass man die hellen Flecken fast nicht vom Hintergrund unterscheiden konnte.

IMG_2239In der Halle, in der alles seinen Anfang genommen hatte, wurde es nun noch heller.  Margit schloss geblendet die Augen. Als sie sie wieder öffnete, stand sie neben ihrem Wagen. Die Sonne blinzelte zwischen den Bäumen hervor.

Fehlende Zeit

So, nun kann der Spaziergang losgehen, sagte Margit zu sich. Noch ein Blick aufs Handy. Nanu, ein merkwürdiges unbelichtetes Foto. Einige helle Lichtsäulen vor einem hellen Lichtschein, völlig diffus. Nun, egal. Margit spazierte ein Stündchen im Gelände – durch Wäldchen, über Wiesen, erfreute sich am wunderbaren Frühlingstag. So sehr sie sich abmühte, einen der geheimnisvollen Zugänge zu finden – eine Höhle fand sie nicht. Aber im Wald gab es schöne Motive – Moss, Farne, Glockenblumen…. Sie fotografierte und beschloss, kurz Rast zu halten. Merkwürdig! Ihr Jausenbrot war angeknabbert, der Apfel, den sie eingepackt hatte, war weg. Die Thermoskanne war halb leer! Das stimmte doch gar nicht zusammen! Sie war doch gerade beim Dorfwirt gewesen…?

Sie bemerkte, dass ihr Kleidung und Wanderschuhe verschmutzt waren. Daraus konnte sie sich noch weniger einen Reim machen. Sie sah auf ihre Armbanduhr und stellte erstaunt fest, dass sie vor zwei Stunden den Dorfwirt verlassen hatte. „Irgend etwas muss vorgefallen sein, an das ich mich nicht mehr erinnern kann“, folgerte Margit. „Aber ich bin unversehrt, meine Sachen sind noch alle das. Grübeln bringt nichts!“ Auf der Heimfahrt beschloss sie, solchen Phänomenen weiterhin Beachtung zu schenken.

Hatte sie zwar keinen versteckten Eingang zu einer Höhle gefunden – aber immerhin gab es diesen komischen Filmriss… Vielleicht gibt es sie wirklich – Sprünge von einer Zeitlinie zu anderen? Dieses Gebiet ist also tatsächlich ein Ort, an dem sich merkwürdige Sachen abspielen… Leider, mit ihrer Schilderung hätte sie sich nur blamiert. Also behielt sie ihr Erlebnis für sich.

Zwei Jahre später

Das alles hatte sich im Jahr 2011 zugetragen. Knappe zwei Jahre später vemeinte sich Margit an einen seltsamen Traum zu erinnern: In diesem Traum befand sie sich unter großen leuchtenden Wesen. Sie fühlte sich unbeschreiblich glücklich und mit diesen geheimnisvollen Gestalten verbunden.

Tag für Tag lichteten sich die Schleier des Vergessens. Sie begiont Zusammenhänge mit ihrem Ausflug nach Walroggendorf zu erahnen. Eines Tages erinnert sie sich an die Jausenpause, dann an diese „Flugmaschine“, an den Flug, an die Landung….

Weitere drei Jahre später

IMG_2227Margit erinnert sich nun an das gesamte Erlebnis. Sie ahnt allerdings noch nicht, dass es ihre Aufgabe sein wird, der Menschheit Erstaunliches zu enthüllen. Noch deutet nichts darauf hin, dass sie mit Kenntnissen ausgestattet ist, die sie schon bald wird abrufen können.

Ihre Botschaften werde auf unserem Planeten erheblich zu einer gewaltigen Entwicklung beitragen.

Ala-So-Ra-Ni und Ro-Fa-Kibb beobachten Margits Erwachen auf einem mobilen Monitor. Bei Bedarf könnten sie helfend einschreiten. Eine dritte helle Gestalt leistet ihnen ab und zu Gesellschaft. Ma-Gi Lu-Zida, so nennt sich diesee weibliche Wesen, findet sich als Margit Luzianda auch ganz nett! Es macht Spass, eine uralte Existenz ees eigenen Selbstes zu betreuen und mit weit mehr Fähigkeiten ausgestattet zu sein, als dieser Mensch des 21. Jahrhunderts.

Verknüpfungen

„Bald  werden wir Margits erste Begegnung mit ihrem neuen Freund miterleben., der ebenfalls eine Entsprechung bei uns hat. Spannend wird’s, wenn die beiden die große weltweite Bewegung für Frieden, Freiheit und Wohlstand starten – die FFW!“ Ma-Gi Lu-Zida lächelt und strahlt wie eine Sonne. Bald wird gefeiert auf Inaterrakina, 378 Lichtjahre von Terra-Gaia entfernt…