Winterarbeit

Diese Zeit ist gleichzeitig so segensvoll und schwer, so wunderbar und abscheulich, so unkompliziert und verheerend, so klar und so absurd wie noch nie eine Phase in meinem Leben. Und es scheint vielen anderen Menschen auch so zu ergehen. Wir werden so was von gebeutelt. Wir erleben die allergrößten Schweinereien und Gemeinheiten und WISSEN als bewusst lebende Menschenwesen genau, dass wir uns nun VÖLLIG von negativen Emotionen lösen MÜSSEN. Äußerst kontrastreich, das Spiel! Es ist wirklich die volle Herausforderung, dabei ruhig zu bleiben. Fortuna schüttet nicht ihr Füllhorn aus, stattdessen entleert sich sämtlicher Schmutz ausgerechnet auf diejenigen, die täglich um Reinheit und Klarheit ringen. Ist das die Abschlussprüfung? Oder geht’s denn noch härter?

In dieser grausamen und doch so spürbar verheißungsvollen neuen Epoche, in deren Morgenröte noch einige Verbohrte knietief im Schlamm stehen und damit um sich werfen, in der uneinsichtige sinistre Kreaturen sich immer nur mit Stören beschäftigen, in der alles aus dem Ruder zu sein scheint, tun alle Lichtblicke gut, ist jede menschliche Wärme kostbar und jedes Verstehen und Verstandenwerden.

Ich freu‘ mich, dass mir die Kraft gegeben ist, noch einmal in diesem Extrem-Leben durchzustarten und in kleinen Schritten wieder Projekte aufzunehmen. Wie zum Beispiel der Austausch mit Sieglinde Jank-Arrich, die mich so nimmt wie ich bin und akzeptiert, was geht, mich noch niemals gedrängt hat – und so entstehen nach langer Pause wieder Text & Bild-Kombinationen – wenn auch ohne performance-taugliches Layout – aber immerhin, es entsteht wieder eine schöne Dynamik und lässt hoffen.  Jedes Zwischenergebnis betrachte ich mit Genugtuung und Erleichterung, betrachte es als Hilfe, trotz der mannigfaltigen Widerwärtigkeiten, die mir in diesem Jahr begegnet sind, immer noch vertrauen zu können.

Mein Sohn, der Grafikprofi, hat mir heute einige gute Tipps gegeben, die mir weiterhelfen und mir viel „Versuch und Irrtum“ bei künftigen Entwürfen ersparen. Die Hilfe eines Sohnes hat so etwas unendlich Tröstendes. Ihm ist dies sicher gar nicht bewusst, und für mich ist es Balsam in einsamer Nacht an meinem PC.

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