Mundart, gereimt – SONSTIGE

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Die Liab (zum Bearbeiten)

21. Jänner 2020

Text für ein Lied (Rohfassung) – eine Art Naturbetrachtung
I knia mi voa dia scheanem Bleamle nieder.
I gspüa in dir das, was ma Lebn nennt.
Du bist a Teil vom großn Wunder,
für das kana recht die Ursach‘ kennt.

i fühl die Kraft in dia voll Freud aufsteign,
du grüans Bamle, mitten drinnen im Wald,
im Tausch steht unser beider Atem. Wia fein is doch dei edle G’stalt!

Du Stein in meina Hand, a du bist Lebn,
so schmuck, doch bist no nit erwacht.
In dia schlaft die Magie der Berge
in ana mildn Vollmondnacht.

Mei liabes Haustier, stets an meina Seitn,
deine Augen sagn: Bleib mei Freund!
Ihr Viecher macht’s uns Menschen Freude,
gleich ob man froh is oda amal weint.

Du Wasser aus Quell und Brunn,
dei frische Klarheit lasst mi gsundn.
Regen, Nebel, Eis und Schnee,
alls Wassa is mitanand vabundn.

Sonne, zu dir heb‘ i froh die Händ‘,
Voll Dankboakeit für all dein Segn,
Bist unsa Licht- und Lebensquell,
ohne di tat si echt nia nix bewegn.

Auf unsra Welt die feinste Kraft,
die Liab, is hingegn völlig unsichtboa
Machat goa kan Sinn, das gonze Lebn,
wenn die Liab nit in uns war.

 


Auf die Martinzen

Gia Simetzberger, 28 12 2007

Gedicht

Kumm, gemma a bissale aufe, Radnig zua
Laß doch dei Arbeit liegn, amol is wohl gnua…
A poar Schriatt, und glei bist im Sonnenschein,
schaug, drobn auf da Martinzen isses alleweil fein.
Die hölzane Gössringbruckn is zan Überquern,
und schon kann dir a Gschmack von Freiheit ghörn.

Glei obahalb von unsan bravn klanen Ort
Zählt was ganz andres als lei Taten und Wort
So verblüffend nah nebn unsarm Alltagslebn
So a Stückale Landschaft – wo tät’s des sunsta noch gebn?
Hätt i anderswo  gern – lei a bissale aufelaufn
Und erholt sein nach zwei-, dreimal tiaf durcheschnaufn.

Vom ehrwürdign Schütznpark in Hermagor
Führt is Wegale aufe, lei a Heckn is vor
Die untarn hundart Meta, aba‘s bleibt gnuag frei übam Rand
Dass ma guat segn kann die alte Stocksteinawand.
Woa lang a Märchenwiesn, von Waldalan beschützt
Im Wintaschnee seima mit Schi und Rodln abegflitzt

Hintam Schmalfuss obn war a ganz a vasteckta Platz
Warat was gwesn für a Treffn mit an hamlichn Schatz…
Der Traum, der hat si leida füa mi nia nit erfüllt.
Die Martinzen is heit a nimma so spannend und wild.
Gebliebn is da Blick auf die Stadt und die Bergkulissn
und oberhalb von Hermagor so a freundliche Wiesn.



Die Hermagorer Bodenalm

Gedicht

(Es gibt auch ein Bodenalm-Lied – anderer  Text! – ABER VIELLEICHT SOLLTE MAN DAS  DA AUCH VERTONEN….?))

Von da Weissnsee-Seitn
kannst ganz guat einagehn.
Von Hermagor aufe
muasst a poa Strapazn bestehn.
Von da Hintaseitn hast
aba  a noch die Wahl:
a klans Straßale führt eini
ins Bodenalm-Tal.

Was tuat an friedlichn
Wandra erwartn
im Herrgottvata sein
hamlanen Alpengartn?
Zerst is glei a Bachale,
das alte Gschichtn erzählt
von ana in Waldbodn
versunkenen Glashüttn-Welt.

In die Welt aussitragn
hams das Tscherniheim-Glas!
Heit findst lei in Museen
Und bei Sammla noch was.
Das liabe Almkirchle oba
Is schmuck und is schean,
da kannst jedes Joa amol
aufa zum Almkirchtag gehn.

Im Almhaus gibt’s allweil
Gailtaler Gastlichkeit
Und umadum scheane Bliamlan,
fürs Auge a Freud.
Die Berge, der Wald
und die Weidnwiesn
bildn a herrliche Naturkulissn.

Die Nachbarschaft vom Stadtale Hermagor
hat kaum mea ane Küah,
das is ja wohl klar,
kummt selba oft eina,
weil’s senen da so gfallt,
die guate Luft, die Ruah
und der schöne Wald.

A herrliches Platzl
zum Kraftaufnehmen,
drum tua i so gean
in die Alm einakemmen.
Wia das Sprüchale sagt,
das’d hinter da Almhüttn kannst lesn:
Die Alm is mia alleweil
mei zweite Heimat gewesen.


 

Alte Liab

Gedicht und Lied

Lygia Simetzberger

Aba heit is wohl a bsondra Tag,
da lass ma’s Schaltn und Waltn,
wenn nit heute, bitte sag ma wann
is a Augnblick zan Innehaltn?

Wir woll nit theatralisch sein,
wir wolln bewußt lei feiern,
daß wir so lang beisammen sein,
tuan unsre Liab erneuern.

Drum schaug mir bitte in die Augn,
und reich mia deine Händ,
und i tua in deine Augen schaugn,
siagst, wia das Feuer drin no brennt?

Der Geist is allweil jung und schean,
wird unsre Haut a faltat,
wenn zwei in Liab zusammengeahn,
was kümmat’s, wenn ma altert?

I hab die richtige Wahl getroffen,
das sagt mia stets mei Herz,
wia mögn uns und zagn das offn,
haltn zsamm in Freud und Schmerz.

Es is a gegnseitigs Dienen,
doch denkt ma eh nit drüba nach,
so natürlich, wie die Wasser rinnen
tagaus, tagein in Gössringbach.

Muaß ana von uns amal früha gehn
wie wir alle zrück zum Schöpfer kehrn,
freut sich der andre glei aufs Wiedersehn,
weil wia einfach zusammenghörn.

In ana Zeit, wo’s manchmal so erscheint,
daß die Liab ganz schnell vafliagt,
zag ma vor, wie die wahre Liab vereint,
daß sie nit vorüba ziagt.

Wenn das ka Grund zum Feiern wär,
dass wir einander noch habn!
Hiaz trink ma a Glasl, gib lei her,
dank ma in Herrgott für seine Gabn!

Für meine Eltern zur
Goldenen Hochzeit im August 2005

Lygia Simetzberger

Dieses Gedicht habe ich in der Folge  vertont, in gekürzter Version:
 


Treue Liab

1. Aba heit is wohl a bsondra Tag,
da lass ma’s Schaltn und Waltn,
wenn nit heute, bitte sag ma wann
is a Augnblick zan Innehaltn?

2. Wir wolln nit theatralisch sein,
wir wolln bewußt lei feiern,
daß wir so lang beisammen sein,
tuan unsre Liab erneuern.

3. Drum schaug mir bitte in die Augn,
und reich mia deine Händ,
und i tua in deine Augen schaugn,
siagst, wia das Feuer drin no brennt?

4. I hab die richtige Wahl getroffen,
das sagt mia stets mei Herz,
wia mögn uns und zagn das offn,
haltn zsamm in Freud und Schmerz.

5. In ana Zeit, wo’s manchmal so erscheint,
daß die Liab ganz schnell vafliagt,
zag ma vor, wie die wahre Liab vereint,
daß sie nit vorüba ziagt.

Für meine Eltern
anlässlich der Goldenen Hochzeit
im August 2005
verfasst und komponiert

Lygia Maria Simetzberger
07/2005


Zur Goldenen Hochzeit – Liedertext „Treue