Manifest und Künstlerdeklaration

kunstcolklpl

Februar 27, 2010 — Gia

ARTISTS FOR A GMO-FREE EUROPE/WORLD

KünstlerInnen für ein gentechnikfreies Europa/für eine gentechnikfreie Welt

Anfang April 2006 fand unter dem Vorsitz Österreichs in Wien eine EU-Konferenz zum Thema “Koexistenz” statt.  Vor dem Konferenzgebäude fand am 5.4. eine friedliche internationale Kundgebung von Gentechnik-GegnerInnen statt – Biobauern, Bergbauern, gentechnikfreie Regionen, BiologInnen, ÄrztInnen, JuristInnen, Schulen,… bekundeten ihre Sorge und wiesen darauf hin, daß es eine Koexistenz zwischen Anbau von gentechnisch verändertem Saatgut mit Biolandbau gar nicht geben kann.  Vertreter des Aktionskomitees, von Global 2000 und vom Bauernbund überreichten dem östereichischen Repräsentanten bei der Konferenz, dem oberösterreichischen Landeshauptmann Pröll, ein “Manifest für ein gentechnikfreies Europa”. In diesem Zusammenhang artikulierten sich auch andere Interessengruppen, und so entstand auch die hier präsentierte Deklaration.

Künstler und Künstlerinnen für ein gentech(nik)freies Europa

Deklaration vom 17.3.2006

Wenn Kunst und Kultur die´”Fackel vorantragen sollen”, können verantwortungsbewußte Künstler und Künstlerinnen und Kulturschaffenden im weiteren Sinn in der Gentechnikdebatte nicht schweigen, sondern sie treten entschieden für ein generelles Verbot der Gentechnik auf dem Landwirtschafts- und Ernährungssektor ein.

Wir, alle für ein lebenswertes Leben engagierten Künstler, Künstlerinnen und Kulturschaffenden, schließen uns daher sinngemäß den Argumenten für ein gentechnikfreies Europa der Wiener Deklaration und dem Aktionsaufruf für den Marsch für ein gentechnikfreies Europa am 5.4.2006 an.

Jedes von Menschenhand geschaffene Werk ist gering, gemessen mit der von uns Menschen nicht zu ermessenden Weisheit im kosmischen Plan. Welche Empörung wird durch die Veränderung oder Zerstörung eines künstlerischen Werkes in unserer Zivilisation ausgelöst, und welche Empörung sollte uns erst recht erfassen, wenn durch Manipulationen an den Lebewesen, die Wunderwerke der Natur sind, letztlich Zerstörungen zum Nutzen von ein paar Wenigen vorgenommen werden? Diese gentechnischen Zerstörungen an den Lebewesen sind einfach indiskutabel.

Wie viele Einmischungen des Menschen in die Abläufe der Natur haben zu katastrophalen Folgen ungeahnten Ausmaßes geführt. Zahllose Beispiele füllen Bände und legen Zeugnis ab von unserer Unreife, die Leid über uns gebracht und unseren Planeten in einen kritischen Zustand versetzt hat.

Sowohl Respekt vor der Schöpfung als auch Verantwortungsbewußtsein für unsere Mitmenschen und die Welt, in der wir leben, leiten uns an, diese Aktion zu unterstützen.

In Anbetracht der Dringlichkeit, daß eine völlige Wende im Umgang mit unseren Ressourcen erfolgen muß, appellieren wir an alle mündigen Bürger und Bürgerinnen dieser Welt, sich nicht nur für ein gentechnikfreies Europa, sondern für eine gentechnikfreie Welt zu engagieren.